Update zum Aufarbeitungsprozess Stand April‘22
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Wer ist die Sick Crew
- Zusätzlich Outcalls
- Interner Aufarbeitungsprozess
- Weitere Entwicklungen bis heute
- Vorstellung Täterarbeitsgruppe
1. Einleitung
Seit unserem Statement zu den Vorfällen sexualisierter Gewalt durch eine Person, die über mehrere Jahre in freundschaftlicher und veranstalterischer Verbindung zu uns stand, sind elf Monate vergangen. In den letzten elf Monaten haben uns einige E-Mails erreicht. E-Mails betroffener und sekundär betroffener Personen. E-Mails, deren Inhalt nach mehr Transparenz ruft. E-Mails, die uns dazu auffordern, Informationen zu teilen. Viele betroffene und sekundär betroffene Personen stehen seit Monaten mit vielen offenen Fragen da und diese wollen wir versuchen zu beantworten. Wir wollen das besser machen. Auch bei uns gab es intern vermehrt den Wunsch nach einer offeneren Kommunikation nach außen über die Entwicklungen, die es gibt. Daher haben wir uns dazu entschlossen,in unregelmäßigen Abständen hier im Blog Infos zu teilen.
Weiter wollen wir die Strukturen der Sick Crew kurz zu erläutern. Damit wollen wir Außenstehenden die Möglichkeit geben, besser zu verstehen, wie unser eigener Aufklärungsprozess läuft und welche Schwierigkeiten dieser mit sich bringt.
In den vergangenen Monaten gab es einen weiteren öffentlichen Outcall in Leipzig. Dies geschah, da sich Menschen durch die vergangen Outcalls empowered gefühlt haben. Wir sind davon überzeugt, dass nicht hinnehmbare Zustände aufgezeigt und verändert werden müssen und sind froh, dass sich weitere Betroffene Personen darin bestärkt fühlen, genau das zu tun. Wir werden im Laufe dieses Textes auch wieder einen Link einbauen, der auf Fotos des Outcall verweist, damit ihr euch selbst ein Bild davon machen könnt. Auch haben uns über die letzten Monate hinweg einige Nachrichten weiterer Betroffener Personen erreicht, wodurch uns der durch die gewaltausübende Person begangene systematische Missbrauch schmerzlich bewusst wurde.
In den nächsten Punkten werden wir erläutern, was seit dem letzten Update an uns herangetragen wurde; wir werden versuchen, einen Überblick darüber zu geben, welche Bewegungen es in unserem internen Aufarbeitungsprozess gibt und die Forderungen darlegen, die wir bei einem Treffen in Leipzig an die gewaltausübende Person übermittelt haben.
2. Wer ist die Sick Crew
Die Sick Crew ist ein lose zusammenhängender Freund*innenkreis mit wechselnden Akteur*innen, alte und neue Freundschaften wechseln sich hier ab. Wir haben uns bisher nie als Kollektiv gesehen. Veranstaltungen wurden in einem losen Rahmen geplant und durchgeführt. Durch das Bekanntwerden der Taten hat sich so etwas wie eine regelmäßige Struktur entwickelt.
Wir sehen unsere Verantwortung als Ansprechpartner*innen aus der ehemaligen Crew der gewaltausübenden Person. Wir möchten diese Verantwortung annehmen, doch statt richtiger Täterarbeit, die wir unter anderem aufgrund der räumlichen Distanz (Leipzig - Berlin) und auch eigener Betroffenheit nicht leisten können, wollen wir eher als Kontrollinstanz in Bezug auf den Täter fungieren und als Ansprechpartner*innen für betroffene Personen agieren.
3. Zusätzliche Outcalls
Triggerwarnung: sexualisierte Gewalt (zum Öffnen klicken)
Anfang Juli 2021 erfuhren wir von einem weiteren Outcall, der an die Wand der Ostapotheke in Leipzig geklebt wurde. Der Text beinhaltet erneut schwere Vorwürfe gegen die gewaltausübende Person und bezieht sich auf die vorhergehenden, in gleicher Weise publizierten Outcalls.
Wortlaut: “He also crossed my boundaries, smilingly, sober, almost charming. He pushed and went again and again to the crossingline, till i gave in. Thank you for this wall, and for the outcall! It should not be legitimized any longer. He is taking up space. Till we will never forget! And we will reclaim.”
Hier findet ihr die ersten Stencils
Weitere Stencils fanden sich an einigen vom Täter für Veranstaltungen und eigene Gigs genutzten Veranstaltungsorten in Berlin und Leipzig.
4. Interner Aufarbeitungsprozess
Seit unserem ersten Statement im März 2021 haben wir uns bemüht, uns regelmäßig zu treffen. Für das erste Treffen nach der Veröffentlichung des ersten Statements haben wir bewusst versucht, mehr Leute einzuladen, um möglichst vielen Menschen in unserem Umfeld die Möglichkeit zu geben, sich einen Einblick in unsere Prozesse zu verschaffen. Nicht zuletzt, weil wir das Statement betreffend auch auf einige Kritik und Unverständnis in unserem Umfeld gestoßen waren. Viele Freund*innen konnten nicht verstehen, wie, oder dass ein langjähriger Freund zu solchen Taten fähig ist. Bei diesem Termin waren dann mehr Leute anwesend und wir konnten einige Fragen für Einzelne klären. In den weiteren Treffen bis heute beschränkte sich die Teilnahme aber wieder auf die Kerngruppe von etwa 5-8 Leuten.
Inhaltlich drehten wir uns viel im Kreis und sind auch jetzt noch nicht an dem Punkt, dass wir von einer kontinuierlichen, “professionellen” Aufarbeitung sprechen könnten. So ging es in den meisten Treffen bis zum Ende des Sommers größtenteils um unseren weiteren Umgang mit der gewaltausübenden Person. Um den Wunsch nach einer Öffnung hin zu weiteren Themen zu erfüllen, fehlte ein Plan. Außerdem hatten wir mit einem wechselhaftem Drive zu kämpfen. Für betroffene Personen innerhalb unserer Gruppe war es zeitweise nicht mehr möglich an Treffen teilzunehmen, da die Thematik so belastend ist. Phasenweise haben wir uns weniger treffen können, als rückblickend notwendig und richtiger gewesen wäre. Das führte unter anderem dazu, dass eine Mail in unserem Postfach über längere Zeit unbeantwortet blieb und wir so nicht unserer Verpflichtung nachgekommen sind, für Betroffene und generelle Rückfragen zur Thematik ansprechbar zu sein.
Wir erhielten Kritik von außerhalb der Gruppe, eben weil teilweise e-Mails während des Sommers unbeantwortet blieben, was absolut nicht akzeptabel ist. Die Kritik brachte uns dann letztlich wieder zusammen und pushte uns, uns wieder mit mehr Kontinuität zu treffen und den Aufarbeitungsprozess wieder aufzunehmen beziehungsweise weiterzuführen.
Uns wurde in dieser Zeit abermals bewusst, dass wir die psychische Belastung, die Taten und deren Aufarbeitung unsererseits mit sich brachten, unterschätzten. Manche ziehen sich von Zeit zu Zeit zurück, weil sie die Arbeit, auch aufgrund eigener Betroffenheit und Überforderung, nicht leisten können und wir müssen bis heute stellenweise Pausen einlegen.
In unserem weiteren Prozess verschafften innerhalb unserer Gruppe geschilderte Betroffenenperspektiven uns ein großes Stück Klarheit.
Außerdem haben die Vorfälle dazu geführt, dass sich die cis männlichen Personen unserer Gruppe, auch durch professionelle Hilfe von außen, zunehmend kritisch mit ihren Privilegien und strukturell sexistischem Verhalten in einer patriarchal geprägten Gesellschaft auseinander setzen.
Anfang August 2021 erfuhren wir dann, dass die gewaltausübende Person im Sommer mindestens ein Teknival besucht hat und auf einer privaten Party in Süddeutschland aufgelegt hat. Darüber sind wir immer noch ziemlich wütend, wir finden es falsch und hinterlistig, dass sich die gewaltausübende Person bewusst Lücken sucht, um sein Privatleben in ähnlicher Form weiterzuführen wie zuvor. Das ist absolut nicht hinnehmbar, deshalb sind wir zu dem Schluss gekommen, dass es, so wie es bisher lief, nicht weitergehen darf und wir versuchen, eine Lösung für eine Kontrollinstanz zu finden. Die gewaltausübende Person benötigt einen ausgesprochenen Rahmen und Regeln. Es war uns möglich, der gewaltausübenden Person bei einem Treffen am 11.10.21 die von uns erarbeiteten Forderungen vorzulegen und zu erläutern.
Die Forderungen und das Protokoll dazu findet ihr unter folgendem Link:
http://statement.sick-crew.de/extra/forderungen
5. Weitere Entwicklungen bis heute
Am 15.12. trafen wir uns per Zoom mit der gewaltausübenden Person, um nachzusehen, inwieweit er die an ihn gestellten Forderungen bereits umgesetzt hat, und, um ihm die Möglichkeit zu geben, von seinem persönlichen Aufarbeitungsprozess zu berichten. Nach dem Treffen mit ihm folgte ein Weiteres mit der Leiterin seiner Gruppe für kritische Männlichkeitsreflexion für Täter.
Einen ausführlichen Bericht zu dem Treffen findet ihr hier
Nach der Veröffentlichung dieses Updates erhielten wir wieder viele Mails und ernteten einige Kritik dafür. Insbesondere die Nennung von Cs Namen und die Benennung ihres Arbeitsumfeldes hat viele wütend gemacht und ist auf Unverständnis gestoßen. Eure Kritik daran nehmen wir ernst und wir sind dankbar für alle, die sich die Mühe und Zeit genommen haben, uns respektvoll und ausführlich ihre Meinung mitzuteilen. Uns ist klar, wie kontrovers die Veröffentlichung von Klarnamen ist, doch wir haben uns für diesen Weg entschieden und stehen nach wie vor hinter unserer Entscheidung.
Wir wollen bei unserem Aufarbeitungsprozess möglichst im Sinne der Betroffenen handeln und dabei absolut transparent sein. Deswegen war es uns so wichtig, diese Infos - eben auch über weitere im Prozess beteiligte Personen - so schnell wie möglich öffentlich, und damit für alle Betroffenen zugänglich zu machen. Die Zahl der Betroffenen bleibt unbekannt und der Weg über die Öffentlichkeit ist der einzige, der es möglich macht, möglichst viele zu erreichen und zu warnen.
Zusätzlich wurde kritisiert, dass in unserem letzten Statement ein größerer Fokus auf Cs als auf der gewaltausübenden Person liege. Diese Kritik sehen wir als absolut berechtigt. Wir möchten an dieser Stelle versuchen aufzuzeigen, welche Beweggründe dazu geführt haben, auch Cs Verhalten öffentlich zu machen.
Es war uns wichtig, vor dem Verhalten beider zu warnen. Einerseits sehen wir C. Studio nicht als Safen Space für Betroffene (sie selbst bezeichnete es per Instagram-Bio z.B. als “queer feminist safe space”), weswegen die Nennung des Namens an dieser Stelle für uns unumgänglich wurde und in dem Text damals vielleicht zu viel Raum eingenommen hat. Wir sehen natürlich die Notwendigkeit, auf das Verhaltensmuster der gewaltausübenden Person hinzuweisen.
Das manipulative Verhalten der gewaltausübenden Person hätte in dem Statement mehr Platz einnehmen sollen, das sehen wir auch so! Wir finden sein Verhalten nicht nur problematisch, sondern zutiefst beschissen! Wir nehmen ihn mehr und mehr als einen sehr manipulativen Menschen wahr und haben zum jetzigen Zeitpunkt kein Vertrauen mehr - weder in ihn, noch zu ihm. Er ist gut darin das zu sagen, was man von ihm hören will und versucht sich gleichzeitig Schlupflöcher zu suchen, um seinen Willen durchzusetzen. Wir hatten das letzte Jahr über durchaus Hoffnung auf einen kritischen Aufarbeitungsprozess seinerseits, welche durch die Enthüllungen im Dezember bitterlich enttäuscht und zunichte gemacht wurden.
Dennoch wollen wir dran bleiben.
Im Februar 2022 erhielten wir dann eine sehr ausführliche E-Mail von einer Gruppe, die sich uns als zukünftiger Täterarbeitskreis vorstellte. Diese Gruppe setzt sich bisher aus drei Personen zusammen. Nach anfänglicher Euphorie darüber stellte sich bei uns jedoch eine gewisse Skepsis aufgrund der vorherigen Erfahrungen ein. Wir vereinbarten daraufhin ein Treffen mit der Gruppe, das äußerst positiv verlief. Wir sind froh und erleichtert, dass sich eine Gruppe gefunden hat, die sich mit der Täterschaft auseinandersetzt und auch als zusätzliches Ansprechorgan neben uns für betroffene Personen agieren kann.
Diese Gruppe wird sich weiter unten kurz selbst vorstellen. Darüber hinaus könnt ihr euch weiterhin bei sämtlichen Anliegen zu dem Fall sowohl bei uns, als auch bei der TA-Gruppe, per Mail melden. Eine der Mailadressender TA wird nur von FLINTA* betreut.
Wir wollen euch weiterhin dazu ermutigen, jegliches Anliegen, Skepsis oder Kritik zu diesem Fall, den Geschehnissen, oder zu unserem Prozess, mit uns zu teilen.
Bleibt stark! Bleibt solidarisch!
Eure Sick Crew
Vorstellung der Täterarbeitsgruppe
Wir sind J., O. und P.
Wir haben uns am Anfang diesen Jahres als Arbeitsgruppe zusammengefunden, um im Fall T. den Teil der Täterarbeit zu übernehmen, nachdem der erste Versuch von T. eine Gruppe zusammen mit C. zu bilden, öffentlich wurde.
Unsere Motivation für diese Arbeit speist sich aus dem Wunsch, Verantwortung zu übernehmen für ein Thema, das uns alle angeht, selbst wenn nicht alle direkt betroffen sind. Wir möchten nicht zusehen, wie wir selbst oder unsere Freund*innen Gewalt ausgesetzt bleiben, auch an Orten, die oberflächlich den Anschein erwecken, frei davon zu sein. Dazu gehört auch, dass wir die Gewalt um uns herum anerkennen, uns damit beschäftigen und verstehen, wie es dazu kommt. Viele Übergriffe passieren zwischen Menschen, die sich bereits kennen. Gewalt und Übergriffe passieren auch in unseren Umfeldern. Wir möchten deswegen die Arbeit mit T. als Chance betrachten, nicht nur um sein zukünftiges Verhalten frei von Übergriffigkeit zu halten, sondern auch um Gewalt in Beziehungen generell zu verstehen, zu thematisieren und zu verhindern. Wir möchten Betroffene von T.s Übergriffen schützen und in unseren Umfeldern Verantwortung übernehmen.
T. ist bereit die oben verlinkten Forderung einzuhalten und wir wollen bestmöglich sicherstellen, dass er das auch tut.
Wir treffen uns seit Januar regelmäßig mit T. und erarbeiten verschieden Aspekte von Gewalt. Wann und wie wird sie ausgeübt? Wann wird sie (von wem, wie) erfahren? Welche unterschiedlichen Formen gibt es? Was ist das Besondere an sexualisierter Gewalt?
In einem zweiten Schritt wollen wir uns der Frage nähern: Was bedeutet Traumatisierung? Wie wirkt sich Traumatisierung und Retraumatisierung auf die Frage nach der Gewalt aus? Daran anschließend: was bedeutet es für Betroffene, Opfer von Gewalt zu werden?
Was bedeutet Verantwortungsübernahme? Was sind typische Motive der Schuldabwehr von Täter*innen?
Weiterhin geben wir T. besondere Aufgaben, die seiner Reflexion dienen sollen. Er soll seine früheren und derzeitigen Beziehungen auf die oben genannten Punkte hin untersuchen und verstehen. Auch eine gewisse Transparenz seiner zukünftigen Kontakte besprechen wir mit ihm. Neben den Forderungen Betroffener, wollen wir Regeln mit ihm erarbeiten, die Betroffene schützen und sein Verhalten langfristig verändern.
Wir wollen dabei sehr sensibel vorgehen und sind uns dessen bewusst, dass einige Betroffene nicht wollen, dass ihre Erfahrungen mit T. von ihm besprochen werden. Deshalb wollen wir uns auf seine Muster, seine falschen Vorstellungen von Einvernehmlichkeit, sein Verständnis von Gewalt/Gewaltlosigkeit konzentrieren.
Wir sind nicht professionell für diese Arbeit ausgebildet und haben uns deshalb Hilfe und Infos für diese Arbeit beim Anti Sexistischen Support Leipzig (ASL), sowie bei der Restorative Justice Praktikerin Rehzi Malzahn geholt und arbeiten weiterhin mit theoretischem Input zum Thema. Wir sind uns auch der an Rehzi Malzahn geäußerten Kritik für ihre Rolle im Fall von H. (Täter Monis Rache) bewusst und wollen weiterhin jegliche Kritik von Betroffenen (und auch anderen) ernst nehmen. Weder ASL, noch Rehzi Malzahn sind Teil unserer Gruppe, sondern stehen bei Bedarf beratend zu Seite.
Zwei von uns kennen T. bereits aus losem Kontakt vor den Outcalls, die dritte Person hat erst seit Januar dieses Jahres Kontakt zu T., im Rahmen der TA-Gruppe.
Wir wollen auch die SickCrew entlasten und die Arbeit mit T. übernehmen, die sie als ebenfalls Betroffene nicht leisten können. Wir haben uns zweimal mit Vertreter*innen der SickCrew getroffen und wollen weiterhin in engem Austausch stehen.
Alle, die Fragen an uns haben, was unsere Arbeit mit T. betrifft, oder die mehr über uns als Gruppe erfahren wollen, können sich an uns wenden.
Weiterhin können sich besonders alle Betroffenen bei uns melden. Für Infos, für Transparenz, um Forderungen zu stellen, um Unsicherheiten zu klären und für alles andere was ihr uns mitteilen möchtet.
Schreibt uns (auch anonym) üer die folgenden verschlüsselten Mail-Adressen.
Das ist unsere allgemeine Email, auf die wir alle 3 Zugriff haben.
Für alle, die sich lieber nur an eine FLINTA* Person wenden wollen, gibt es eine zweite Adresse, auf die nur die FlINTA*-Person aus unserer Gruppe Zugriff hat.
TA_GruppeT_FLINTAonly@protonmail.com
Alles wird natürlich vertraulich behandelt und nur nach Absprache in irgendeiner Form mit anderen, geschweige denn öffentlich besprochen.
Solidarische Grüße
J. , O. , P.
** English Version **
Update of the review process as of April‘22
Table of contents
- Introduction
- Who is the Sick Crew
- Additional outcalls
- Internal review process
- Further developments until today
- Self-Introduction of the group working with the perpetrator
1. Introduction
Eleven months have passed since we first published our statement concerning incidents of sexualised violence committed by our former friend and, in club contexts, co-organizer of parties. In these past eleven months we have received a number of mails and messages. Mails from those affected or secondarily affected. Mails demanding us to be more transparent, asking us to share information. Many of those affected and secondarily affected have been left with open questions for months, which we want to try and answer now. We do want to do better. Inside our group, the desire to communicate openly about what has happened and is happening, has increased as well. Therefore, we decided to share infos in irregular intervals on this blog.
Further, we would like to use this opportunity to briefly explain the “structures” of Sick Crew in order to make it easier to understand our own process and progress and the difficulties that come along with it.
There has been another public outcall in Leipzig in the last months as others have felt empowered by the past outcall. We are convinced that unacceptable conditions must be named, shown and changed and we are relieved and thankful that more and more people feel encouraged to do exactly that. In the course of this text, we will again include a link referring to photos of those, so that you can decide if you want to see for yourselves. Over the last few months, we have also received several messages from others affected by T. which have made us painfully aware of the systematic abuse and violence committed by the perpetrator.
In the next points we will give you an overview of what has been brought to us since the last update, we will try to clarify which movements and reappraisals have been made in our internal ongoing process and present the demands made personally to the perpetrator in a meeting in Leipzig.
2. Who is the Sick Crew
The Sick Crew is a loosely connected circle of friends with many actors, old and new friendships alternate here. We have never seen ourselves as a collective before - events were planned and performed in a loose framework. Due to the incidents, something like a regular structure has developed for the first time.
We see and accept our responsibility as contact persons from the perpetrator’s former crew. But we also realise that due to the physical distance (Berlin-Leipzig) that makes it more or less impossible for us to properly work with the perpetrator, we would rather take a controlling function regarding the perpetrator. So we do not exclude parts of work with the perpetrator, but we mainly want to act in favour and oriented towards those affected.
3. Additional outcalls
Content note: sexualized violence (click to open)
At the beginning of July 2021 we learned about another outcall that was pasted on the wall of the Ostapotheke in Leipzig. Again, the text contains heavy reproaches against the perpetrator and refers to the preceding Outcalls published in the same way.
Wording: “He also crossed my boundaries, smilingly, sober, almost charming. He pushed and went again and again to the crossingline, till I gave in. Thank you for this wall, and for the outcall! It should not be legitimized any longer. He is taking up space. Till we will never forget! And we will reclaim.”
You can find the first stencils here
More stencils were found at a couple of venues used by the perpetrator for events and places where he played his own gigs in Berlin and Leipzig.
4. Internal review process
Since our first statement in March 2021, we have made an effort to meet regularly. For the first meeting after publishing the statement, we opened it to our environment of friends and acquaintances in order to give the opportunity to gain insights to our processes to as many as possible - not least because we also had encountered some criticism and incomprehension in our environment regarding the statement. So this meeting was attended by more people and we were able to clarify some of their individual questions. In the following meetings until today the participation decreased to the core group of about 5-8 people again.
In matters of content we were running in circles a lot. We still have not reached a point at which we could speak of a continuous “professional” process. Thus, most of the meetings until the end of summer were largely about our ideas of further dealing with the perpetrator. There was no real chance to fulfill our wish to open up to other topics. We also struggled with a very capricious drive. For affected persons within our group, at times it was no longer possible to participate in meetings because the subject matter was too stressful. Also the well-known “summer slump” led to us meeting less than actually would have been necessary and correct. Among other things, this led to an e-mail in our inbox remaining unanswered for a long time, meaning we definitely did not fulfill our obligation to be available to those affected and to answer general questions about the topic.
We received criticism from outside the group, precisely because some e-mails remained unanswered during the summer, which, of course, was absolutely unacceptable. The criticism finally brought us back together and pushed us to meet again more continuously and to resume the reappraisal process with more vigor.
The description of the perspectives of those affected within our group also provided us with a great deal of clarity in our further process.
In addition, the incidents led to the cis males in our group critically examining their privileges and structurally sexist behavior within a patriarchal society, also with guidance of an external professional, which has been overdue for a long time either.
Then, at the beginning of August 2021, we learned that the perpetrator had attended at least one Teknival in the summer and had DJed at a private party in southern Germany. We were very angry about this, we felt that this was just wrong and incriminating and it gave us the impression that the perpetrator was intentionally looking for loopholes to continue his private life in a similar way as before. Therefore, we concluded that things could not continue the way they were. The perpetrator needs a pronounced framework and rules. The fact that he is actively seeking loopholes is not an acceptable state of affairs for us and we are trying to find a solution for a controlling system. So far, we have not come up with a well-working implementable plan. However, we were able to present and explain our demands to the perpetrator at a meeting on October 11.
The demands and the protocol can be found under the following link:
http://statement.sick-crew.de/extra/forderungen-en
5. Further developments until today
On 15.12.2021 we met T. via Zoom to check to what extent he had already implemented the demands made and to give him the opportunity to report on his personal reappraisal process.
The meeting with him was followed by another one with the leader of his group for critical masculinity reflection for offenders.
A full report on the meeting can be found here .
After publishing this update, we, once more, received plenty of mails and reaped some criticism for it.
Especially dropping Cs name and that of her work environment made many people angry.
We have taken your criticism to heart and we are grateful for all of you who have taken the trouble and time to share your opinions in a respectful and detailed manner. We are absolutely aware of how controversial the publication of clear names is, but we have chosen this path and continue to stand up to our decision. We want to act according to the interests of those affected in our reappraisal process and we will be absolutely transparent in doing so.
That’s why it was so important to us to make this information public as soon as possible, and thus accessible to all those affected.
At this point, it should be mentioned that the number of people affected is
unknown, which is why the only way to reach as many people as possible is
through the public.
Additionally we got a lot of criticism saying our statement’s focus was laid
more on C than on Till which we see as absolutely justified.
The intention of that statement, which made it so important for us, was to warn about the behaviour of both of them.
On the one hand, we do not see C’s studio as a safe space for those affected (she herself called it a queer feminist safe space via her instagram bio, for example), which is why naming it was unavoidable for us at this point and perhaps took up too much space in the text at the time; on the other hand, we naturally see the need to comply with the desire of those affected to point out T’s behavior.
In any case, this point could or should have taken up more space in the text.
We find his behavior not only problematic, but f*cking awful and shit! We more and more perceive him as a very manipulative person and we have no trust towards nor in him at this point anymore.
He is good at saying what you want to hear from him and at the same time sneakily tries to find loopholes to get what he wants.
We had hopes last year for a critical process of reappraisal to happen on his part, which were bitterly disappointed by the revelations in December.
Nevertheless, we want to keep up with it.
In February, we received a very detailed e-mail from a group that approached us as a future group for perpetrator work - so far, there are three people in this group. After initially feeling euphoric about this, however, a certain skepticism set in due to our previous experiences. We then arranged a meeting with the group, which went extremely well. We are pleased and relieved that a group has been found that is willing and probably able to deal with a perpetrator and can also offer an additional platform of contact for persons affected.
Below, they introduce themselves. Beyond that, you can continue to contact us by e-mail with any concerns about the case, as well as you can approach T’s group. One of the mail addresses will be handled by FLINTA only.
We want to encourage you to share any concerns, skepticism, or criticism about the case with us. Stay strong, stand in solidarity.
Yours, Sick Crew.
Self-Introduction of the group working with the perpetrator
We are J., O. and P.
At the beginning of this year, we formed a working group to take over the work with the perpetrator in the case of T., after his first attempt of forming such a group with C. was made public
Our motivation for this work stems from the desire to take responsibility for an issue that affects all of us, even if not all of us are directly involved. We do not want to see ourselves or our friends remain exposed to violence, even in places that superficially appear to be free of it. This includes acknowledging the violence around us, dealing with it, and understanding how it happens. Many assaults happen between people who know each other already. Violence and assault also happen in our environments. Therefore, we would like to see the work with T. as an opportunity, not only to keep his future behavior free of assault, but also to understand, address, and prevent violence in relationships in general. We want to protect those affected by T.’s assaults and take responsibility in our environments.
T. is willing to comply with the requirement linked above and we will do our best to make sure that he does.
We have been meeting regularly with T. since January to work out different aspects of violence. When and how is it committed? When is it experienced (by whom, how)? What are the different forms? What is special about sexualized violence?
In a second step we want to approach the question: What does traumatization mean? How does traumatization and re-traumatization affect the question of violence? Following on from this: what does it mean for those affected to become victims of violence?
What does it mean to accept responsibility? What are typical motives of perpetrators’ defense against guilt?
Furthermore, we give T. special tasks that are supposed to serve his reflection. He is to examine and understand his past and present relationships in terms of the points mentioned above. We also discuss a certain transparency of his future contacts with him. In addition to the demands of those affected, we want to work out rules with him that will protect affected persons and, in the long term, help change his behavior.
We want to proceed very sensitively and are aware that some of those affected do not want their experiences with T. to be discussed by him. Therefore, we want to focus on his behavioural patterns, his misconceptions of consensuality, his understanding of violence/non-violence.
We are not professionally trained for this work, so we got help and info for this work from Anti Sexist Support Leipzig (ASL), as well as from the practitioner of Restorative Justice Rehzi Malzahn, and continue to work with theoretical input on the topic. We are also aware of the criticism towards Rehzi Malzahn for her role in the case of H. (perpetrator Moni’s Rache) and want to continue, taking any criticism made by those who were/are affected (and others as well) seriously. Neither ASL, nor Rehzi Malzahn are part of our group, but are available for consultation as needed.
Two of us have already known T. before the outcalls and were loosely in contact with him, the third person has only had contact with T. since January of this year, in this group’s context.
We also want to take some weight off of SickCrew and take over the work with T., which they cannot do as they are also affected. We have met twice with representatives of the SickCrew and want to keep up a frequent exchange.
Anyone who has questions about our work with T. or who wants to learn more about us as a group is invited to contact us.
Furthermore, all those affected can contact us. For information, for transparency, to make demands, to clarify uncertainties and for anything else you want to tell us.
You can reach out to us (also anonymously) via the following encrypted mail addresses.
This is our general email, to which all 3 of us have access.
For those who prefer to contact only one FLINTA* person, there is a second address that only the FlINTA* person from our group has access to.
TA_GruppeT_FLINTAonly@protonmail.com
Of course, everything shared with us is going to be kept confidential and will only be discussed with others, in any form, let alone publicly, after consultation.
Solidarity greetings
J. , O. , P.