** Triggerwarnung: sexualisierte Gewalt **

** English below **

Der Veranstalter und DJ Till Hartmann aka. „Till the end“ wurde im März von Betroffenen geoutcalled, Täter sexualisierter Gewalt in mehreren Fällen zu sein. Aufgrund aktueller Geschehnisse der letzten Tage wollen wir das Folgende öffentlich machen.

Für entsprechendes Hintergrundwissen findet ihr unser Statement vom 05.04.2021 hier .

Nachdem uns im Sommer zu Ohren gekommen war, dass der Täter ein Festival besucht und auf einer privaten Veranstaltung aufgelegt hat, sahen wir umgehenden Handlungsbedarf, ihn darauf hinzuweisen dass er diese Räume zu meiden hat, sich nicht in diese Machtposition begeben darf, und haben folgende Forderungen an ihn gerichtet, mit der Absicht Betroffene zu schützen.

Forderungen von uns gelten als Anweisungen für mindestens zwei Jahre, und sind immer von Forderungen Betroffener veränderbar und ergänzbar.

Stichpunktartige Zusammenfassung der Forderungen:

  • Sensibilisierung des Freundeskreises für Täterschaft und die damit verbundene Verantwortung im Kontakt, zum Schutz Betroffener. Unkritische Freunde sensibilisieren!
  • ausnahmsloser Rückzug aus Räumen als DJ oder vergleichbaren Machtpositionen
  • Öffentlichen Raum also Veranstaltungen, Internet, Chatgruppen etc. absolut meiden
  • aktive Täterarbeitsgruppe / Umfeld suchen und gestalten, diese professionell schulen lassen, Ansprechpersonen für Betroffene, Flintaperson als festen Teil

Diese Forderungen trugen wir in einem persönlichen Gespräch am 11.10.2021 in einem privaten Raum in Leipzig an ihn heran.
Außerdem erfuhren wir bei diesem Treffen von ihm, also ohne Gewähr, dass seine Aufarbeitung in Form von Psychotherapie stattfindet, und er eine kritische Männlichkeitsgruppe mit dem Fokus auf Täterschaft in Leipzig Ost besucht.

Um die an den Täter gestellten Forderungen zu kontrollieren und den Fortschritt gegenzuchecken, gab es am 15.12.2021 ein Onlinemeeting. Auch aus dem Hausprojekt in dem der Täter lange Zeit lebte und veranstaltete waren drei Personen anwesend.

Im Anschluss daran fand ein Treffen mit der Leiterin der kritischen Männlichkeitsgruppe „men@work“ statt, die uns auch als anleitender Teil der Täterarbeitsgruppe vorgestellt wurde.

In diesem Treffen teilte uns die Leiterin Miss Brokoe aka Corinna mit, dass der Täter seit fünf Monaten Teil ihrer Gruppe ist und sie sich seit zwei Monaten mit dem Täter in einer sexuellen und intimen Beziehung befindet.

Außerdem meinte sie, dass sie uns dennoch erklären will warum sie sich als kompetent sieht, seine Täterarbeitsgruppe anzuleiten und Teil dieser zu sein.

An diesem Punkt wurde das Treffen von uns sofort beendet.

Wir verblieben geschockt und wütend über die Art und Weise mit der sich der Täter aus Forderungen herauswindet, und wie wenig eine Gruppe wert ist, die von einer Person angeleitet wird die denkt, als Partnerin des Täter Ansprechperson für Betroffene sein zu können.

Darüber hinaus halten wir eine Person die eine solche Gruppe anleitet, und dann intime Beziehungen mit Tätern eingeht für eine Gefahr, sowohl für die Täter als auch jegliche antisexistische Handlungsideen im Bezug auf Täterschaft.

Miss Brokoe betreibt ein Tattoo- und Piercingstudio namens „studio.juicy“ in Leipzig Ost, welches sie explizit als „queer feminist safer space“ bezeichnet. Auch das halten wir für sehr problematisch.

Wir fordern Miss Brokoe aka. Corinna dazu auf, ihre Tätigkeit als Leiter*in kritischer Männlichkeitsgruppen einzustellen, explizit „man@work“!

Wir sind nachhaltig schockiert, und rufen alle Hausprojekte, linke Räume, Wagenplätze und Veranstaltungsorte dazu auf, diese Infos zu teilen und dem Täter Zugang zu Räumen zu verwehren um Schutzraum für Betroffenen zu schaffen und aufrecht zu erhalten.



An Betroffene:

Wir stehen weiterhin solidarisch hinter euch und danken euch für euren Mut!!!

Falls ihr Euch doch zu einer Anzeigen entscheiden solltet, findet ihr Unterstützung und Beratung von geschulten Sozialarbeiter*innen hier:

Erreichen könnt ihr uns über fogende E-Mail-Adresse: aufarbeitung@sick-crew.de

Eure Sickcrew



** English **

CONTENT WARNING: SEXUAL VIOLENCE

Promoter and DJ Till Hartmann aka TillTheEnd was called out for sexual violence in several cases by those affected.
Due to most recent events of the last couple of days, we hereby want to speak openly about what has happened.

Find our statement from 05.04.2021 for necessary background knowledge here .

After finding out that the perpetrator had visited a festival and had played at a private party in this summer, we saw it as our duty to remind him to avoid these kind of spaces, that he’s must not put himself into such a position of power, and directly made the following demands to him in order to protect those affected.

Our demands apply for at last two years and can be modified by the demands of those affected at any time.

Brief summary of the demands:

Increased awareness of the circle of friends for the perpetration and the thus connected responsibility towards the contact with him in order to protect those affected. Raise awareness in uncritical friends! Draw back from all spaces as a DJ or any comparable power positions in the public space without any exception: events, internet, chat rooms, etc are to be avoided. Find an active group/environment that works with perpetrators and have them trained professionally for this, find contact persons for those affected, at least one flint person should be a constant member of the group.

We personally presented our claims to him on 11.10. 2021 in a private space in Leipzig.

During this conversation, he also informed us that he is visiting a psychotherapist for his reconditioning, and that he is regularly meeting with a group critically reflecting on masculinity and focusing on perpetration in East Leipzig.

In order to control the demands made on the perpetrator and to check on the progress, we held an online meeting on 15.12.2021. Three people from his former house project, where he had organised parties and lived for many years, joined us for this meeting.

Afterwards we met the head of the group for critical reflection of masculinity “men@work” who was also introduced to us as a leading part of the group working with perpetrators.

During this meeting, the head Miss Brokoe aka Corinna informed us that Till had been participating in her group for five months, and that the two of them had been in a sexual and intimate relationship for two month now already.
Also, she wanted to go on to explain to us why she still sees herself competent enough to keep on leading and being part of the group for perpetrator work.

At this point we immediately cancelled the meeting.

We remained shocked and angry with the way he is sneaking his way out of the demands made and how little value a group has that is lead by a person thinking that, being the partner of the perpetrator, it could still be possible to be a contact person for those affected by his deeds.

Further, we consider a person who leads such a group and then engages in an intimate relationship with perpetrators as a threat for the perpetrators as well as for any kind of anti sexist action perspectives of dealing with perpetrators.

Miss Brokoe owns a tattoo and piercing studio called “studio.juicy” in East Leipzig, to which she specifically refers as a “queer feminist safer space”. We consider this as very problematic.

We demand Miss Brokoe to quit leading groups for critical reflection of masculinity, especially “men@work”.

We are deeply shocked and call for all house projects, leftist spaces, wagenplatz communities and event locations to share this info and to deny the perpetrator access to their spaces in order to create and maintain safer spaces for those affected.

To those affected:

We stand in solidarity with you and are beyond thankful for your braveness!

In case you decide to report him to the police, you can access support and advice by trained social workers here:

Please reach out to us via: aufarbeitung@sick-crew.de

Yours, Sick Crew